Das Institut für sächsische Geschichte und Volkskunde hat Kurt Soltau, Zauber-Soltau, 30 Jahre nach dessen Lebensende in die biographische Sammlung der sächsischen Lebensläufe aufgenommen. Am 17. Dezember 2024 wurde dies offiziell beurkundet. Damit wird Zauber-Soltau offiziell zu einer sächsischen Persönlichkeit, neben Anton Günther, Caspar David Friedrich und Friedrich August I. (August der Starke).
Die Kreisstadt Annaberg-Buchholz hat einige bedeutende Personen hervorgebracht. Zu ihnen zählt auch Zauber-Soltau. Vielen sei laut Jens-Uwe Günzel der kleine sonderbare Laden am Fuß der Sankt Annenkirche auf der Großen Kirchgasse noch in guter Erinnerung. Kurt Soltau betrieb eine Fachwerksatt für Artistenbedarf mit dem Spezialgebiet Zauberkunst. Geboren 1923 in Annaberg, schaffte Soltau es, gemeinsam mit seiner Frau Ilse, den Ort unter Artisten und Zauberern bekannt zu machen – und das laut Jens-Uwe Günzel weltweit. Mehr als 3000 Kunden hatte Soltau auf der ganzen Welt, die sich die magischen Erzeugnisse aus dem Erzgebirge erwarben. Kunden aus der BRD, Österreich, Polen, Ungarn, Russland, England, Schweden, Norwegen, Ägypten und sogar aus Amerika waren in der Kundenkartei von Zauber-Soltau aufgeführt. "Jeder damalige große Starillusionist arbeitete mit Requisiten aus Annaberg-Buchholz", so Günzel.
Im Jahre 2023 erfolgte anlässlich Soltaus 100. Geburtstag bereits eine Würdigung: Seitdem findet man an der Hausfront am Gebäude Große Kirchgasse 10, dort wo einst "Zauber-Soltau" zu finden war, eine Gedenktafel.
"Die Erinnerungen sollen erhalten bleiben, viel zu schnell ist jemand für immer vergessen", so der Großneffe und magische Erbe von Kurt Soltau, Jens-Uwe Günzel, der an einer weiteren Aktion arbeite: Die Grabstätte Soltaus soll zu einem Ehrengrab der Stadt Annaberg-Buchholz werden. Hierzu gibt es seit Januar 2025 eine Petition im Internet.
Günzel halte als Großneffe Soltaus und als Magier Jo Everest seit fast 35 Jahren mit Zauberei die Erinnerung an Soltau wach. Er betreibt das Theaseum, Zaubertheater und Zaubermuseum.
Anlässlich des 30. Todestages Kurt Soltaus gibt es am Samstag, 1. Februar, 20 Uhr einen magisch-medialen Abend für Zauber-Soltau, mit Erinnerungen, amüsanten Plaudereien und natürlich Magie. Im Zaubermuseum gibt es dazu passend eine Ausstellung über Zauber-Soltau.