Jörg Burghardt initiiert im Ahrtal das Projekt „5 Euro Haus“

Foto: Jörg Burghardt

Eine Patenschaft über 5 Euro im Monat für ein Opfer der Flutkatastrophe. Das ist die Idee des Projekts "5 Euro Haus" von MZvD-Mitglied Jörg Burghard. Mit den Beiträgen von vielen Einzelpersonen können so beträchtliche Summen zusammenkommen.

Burghardt kam auf diese Idee, als er im "Haus 1" die Besitzer Silvie und Uwe fragte, was ihr größtes Problem sei. "Geld!" Um den Handwerker zu bezahlen, der mindestens 15 Monate zu tun haben werde. "Ich habe gefragt, ob ich für das Haus eine Patenschaft übernehmen darf", erklärt Burghardt. Er dachte sich, wenn er in seinem Umfeld 100 Personen fände, die alle monatlich 5 Euro zahlen, wäre schon deutlich geholfen. Und er erlebte eine Überraschung: "Ich war schnell weit drüber und hatte sogar 400 Unterstützer." Das zusätzliche Geld wurde an andere Hilfsbedürftige weitergegeben, und die Idee der Patenschaft "5 Euro Haus" wuchs zu einem großen Projekt. Und durch die direkte Überweisung an die Flutopfer ist sichergestellt, dass kein Cent in einer Organisationsstruktur hängen bleibt. "Das hat die Spendenbereitschaft durch die Decke schießen lassen", so Burghardt.

Als Organisator erreicht ihn wiederum eine Welle von Danksagungen – nicht nur von den Hilfsgeldempfängern, auch von Seiten der Unterstützer. Mehr als 2500 Dankes-Mails seien bei ihm eingegangen, außerdem unzählige Anfragen von Personen aus ganz Deutschland, die selbst Patenschaften übernehmen wollen und sogar von großzügigen Einzelspendern mit Summen von bis zu 15.000 Euro. Er müsse gar nicht nach Helfern und Unterstützern suchen, sie kämen von selbst auf ihn zu.

Selbstverständlich hat Jörg Burghardt im Ahrtal auch gezaubert, zum einen, damit die Menschen dort eine Abwechslung erleben, zum anderen um damit Spendengelder zu generieren. Weit mehr als ein Dutzend
Mal ist der die mehr als 600 Kilometer hin und zurück gefahren, um an Ort und Stelle mit anzupacken und etwas zu bewegen.
Woher nimmt der die Zeit? "Mein großer Vorteil ist, ich habe in der Corona-Zeit ganz neue Zaubertricks einstudiert, ich habe das toll gemacht und bin ganz stolz auf mich. Dann hatte ich ein tolles neues Programm und brauchte nicht mehr. Zauberisch gab es für mich also nichts mehr zu tun, ich beherrsche meine Sachen. Und ich habe mein Marketing so geplant und durchorgansiert, dass ich in wenigen Minuten gefühlt 3000 Menschen ansprechen kann. Wenn ich das Projekt nicht hätte, dann würde ich sinnlos rumgammeln."

Und auch in Zukunft soll das Projekt weitergehen. Das Zauberwort sei „Kostenlose Zusicherung“. Künftig, vermutlich von 2023 an, soll es so sein, dass jeder, der in dem "5 Euro Haus"-Netzwerk ist, jederzeit einen Hilferuf in das Netzwerk schicken kann und dann wiederum mit 5-Euro-Spenden aus dem Netzwerk unterstützt werden kann, wenn ihn ein Schicksalsschlag ereilt. "Denn das Netzwerk, das ich jetzt aufgebaut habe und weiter aufbaue, soll und darf nicht wieder auseinanderfallen. Dann haben diejenigen, die jetzt Hilfe bekommen haben, auch die Möglichkeit etwas zurückzugeben. Die Menschen lieben es, Menschen zu helfen.“

Zuletzt war Jörg Burghardt im Dezember im Ahrtal: "Es gibt regelmäßige Helfertreffen. Da kommen die Paten schauen, wie es in ihrem Patenhaus aussieht, sprechen mit den Bewohnern und sind stolz zu sehen, was sie mit bewirkt haben – das macht glücklich, wenn man ein Teil des Wiederaufbaus ist.“

Zur Website "5 Euro Haus"

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