Mit dem Titel „Magier des Jahres“ ehrt der Magische Zirkel von Deutschland herausragende Zauberkünstler, Ausnahmekünstler. Er wird Künstlern verliehen, die in der Zauberkunst besonders erfolgreich sind, die Neues erschaffen oder denen es gelingt, durch ihr Auftreten das Interesse an Zauberkunst zu steigern. Das ist Siegfried & Joy gelungen.
Ihre kurzen Videos, in denen sie – meist zur Musik von Céline Dion – bewusst ungekonnt Personen, Menschengruppen, Fahrzeuge und mehr hinter einem goldenen Tuch verschwinden lassen, genießen Kultstatus. Bei ihren „Goldene-Tuch-Aktionen“ werden Freiwillige unfreiwillig und spontan zu Protagonisten ihrer Filme – und haben Spaß daran. Siegfried & Joy sorgen für Lachen und Lächeln in Momenten und an Orten, in und an denen niemand damit rechnet. Sie sind ein Lichtblick im grauen Alltag, und genau das wollen sie sein. Sie sind in ihren Inszenierungen frei von Attitüden und haben Spaß an Selbstironie. Ihr Instagram-Account hat die eine-Million-Marke überschritten. Sie haben es als erste Zauberkünstler in das „Interview ohne Worte“ der Süddeutschen Zeitung geschafft.
Die Süddeutsche schreibt über sie als „das Phänomen der Magier-Clowns“. Das Schweizer Radio fragt provokativ, ob die beiden die „besten schlechtesten Magier der Welt“ sind. Und ein AfD-Politiker erstattet bei der Staatsanwaltschaft München Anzeige. Grund: Siegfried und Joy haben das Wahlplakat des Politikers zum Objekt des „Tuch-Zaubers“ gemacht: Plakat da, Tuch hoch, Tuch runter, Plakat beschmiert. Die Zauberer ließ die Anzeige unbeeindruckt.
Was andere über sie denken, spielt für sie offenbar keine Rolle. Das ist gut so, sonst hätten sie es schwer, denn sie polarisieren. Wer sich auf die Metaebene ihrer Show nicht einlässt, hält sie für die schlechtesten Zauberer aller Zeiten – was ungerecht ist, denn sie können sehr gut zaubern, bieten erstaunliche Mental-Acts und beeindruckende Manipulationsdarbietungen.
Siegfried & Joy kann man als organisierten magischen Ungehorsam bezeichnen.
Sie selbst sagen über sich: „Wir sind ein Gefühl.“
Jetzt sind sie „Magier des Jahres 2023“.
Herzlichen Glückwunsch!
Michelle Spillner
Magier / Schriftsteller des Jahres suchen:
Siegfried & Joy – Magier des Jahres 2023
Clemens Ilgner – Schriftsteller des Jahres 2023
Mit seinem Buch „Üben in der Zauberkunst“ hat Clemens Ilgner einen komplett neuen Ansatz für den Arbeitsprozess von Zauberkünstlern hinter den Kulissen geschaffen.
Ilgner ist Profimusiker, spielt in großen und internationalen Orchestern Trompete, und er ist Zauberkünstler. Beide Professionen stellt er nebeneinander und lässt die Zauberei von der Musik profitieren. Denn während Zauberer eher planlos „vor sich ihn üben“, folgen Musiker einem konkreten Plan, der sie zur Virtuosität führt.
Basierend auf dieser Erkenntnis zieht Ilgner Parallelen, leitet ab und hat daraus ein ganzes Buch entwickelt, das dem Zauberkünstler eine konkrete Methodik zum Üben aufzeigt, immer angelehnt am Vorgehen des Musikers. Er hat die Methoden des Musikers auf die Zauberkunst übertragen. Dabei begrenzt er sich nicht auf die eigenen Überlegungen, sondern hat zudem intensiv recherchiert und zitiert Hinweise und Gedanken von Zaubergrößen.
Nicht nur die magie-Redaktion hat in ihrer Besprechung (magie 04/2023) ein dickes „Empfehlenswert“ ausgesprochen, auch andere sind zu der Einschätzung gekommen, dass „Üben in der Zauberkunst“ zur Standardlektüre eines jeden Zauberkünstlers gehören sollte. Funfact am Rande: Das Buch ist in der Schrift „Dai Vernon“ geschrieben, eine digitalisierte Version der Handschrift Vernons.
Die dritte Auflage ist bereits in Vorbereitung und das große internationale Interesse spricht dafür, dass es wohl auch eine englischsprachige Ausgabe geben wird.
Diesen Zusammenhang, die Befruchtung der Zauberkunst durch die Lehre der Musik, hat noch nie jemand so und so umfänglich dargestellt und auch noch nie jemand für die praktische Anwendung derart konkretisiert. Ein Buch für jede und jeden, das Übungsfrust erspart und mit ganz konkreten Tipps, Anweisungen und Routinen dazu beiträgt, schneller besser zu werden.
Mit diesem innovativen Werk bringt Clemens llgner die Zauberkunst ein großes Stück weiter.
Herzlichen Glückwunsch zum Titel
„Schriftsteller des Jahres 2023“.
Michelle Spillner