„Er ist niemals Schriftsteller des Jahres des Magischen Zirkels von Deutschland gewesen. Aber wie sagte Billy Wilder doch gleich: Auszeichnungen sind wie Hämorrhoiden, irgendwann bekommt sie jedes A …“ So heißt es über Christian Knudsen im Klappentext seines 2013 erschienenen Buches „Das Geheimnis des Glücks“. Nun muss Christian für die Neuauflage den Text umschreiben, ein Vorschlag: „Er ist 2017 mit dem Titel ,Schriftsteller des Jahres‘ vom Magischen Zirkel von Deutschland ausgezeichnet worden. Aber wie sagte Wilhelm Busch doch gleich: Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später.“
Sicherlich, diese Auszeichnung für Christian Knudsen ist längst überfällig und mehr als verdient. Er hat über viele Jahre hinweg ausgezeichnete Beiträge zur deutschsprachigen Zauberliteratur geleistet. Der Magische Zirkel von Deutschland hat daher Christian Knudsens 25. Bühnenjubiläum zum Anlass genommen, den Titel „Schriftsteller des Jahres 2017“ zu vergeben. Die Auszeichnung würdigt das literarische Gesamtwerk von Christian Knudsen: „Herzblut“, das „Geheimnis des
Glücks“, die Trilogie „Neue Kartenklassiker“ sowie die unter ihm als Chefredakteur herausgegebenen Ausgaben der „magie“.
Mit seinem im sic-Verlag erschienenen Erstlingswert „Herzblut“ gelang ihm 2001 in der Zauberszene ein Bestseller in einer Zeit, als viele Zauberer schon lieber DVDs anschauten als ein Buch in die Hand zu nehmen. Es entfachte ein neues Feuer für gute, praktische Close-up-Zauberkunst und hat damit einen wichtigen Anteil an der aktuellen Popularität dieser Sparte in Deutschland.
Die Routinen in „Herzblut“ findet man im Repertoire vieler Zauberkünstler – und das aus gutem Grund. Christian Knudsen hat ein Talent, den Kern eines Kunststücks herauszuarbeiten und damit klare, praktische Effekte zu kreieren. Er
findet Alternativen für schwierige Techniken und Wege, Kunststücke effizient und stimmig zu konstruieren. Dabei pflegt er in einem persönlichen Ton den Leser direkt anzusprechen, wodurch er seine Leser zum Nachdenken anstößt und seine Beschreibungen klar und leicht nachvollziehbar werden. Vor allem aber beschreibt er praxiserprobte, ansprechende und kreative Präsentationen. Das können die launigen, kommerziellen Texte zu seinen Brot- und Butterroutinen, aber auch anspruchsvolle literarische Vorträge sein. Letztere findet man in „Das Geheimnis des Glücks“, ein Buch voller Geschichten über Christian Knudsen und seine Zauberkunst. „Geschichten von Leben, Tod und anderen Wundern“ lautet der treffende Untertitel und das Buch bietet eine Fülle von Ideen und Anregungen für jeden Zauberkünstler, der seine Zuschauer mit Sprache unterhält, vor allem natürlich für diejenigen, die gerne gute Geschichten erzählen.
Derjenige, der mit Tinte schreibt,
ist nicht zu vergleichen mit demjenigen,
der mit seinem Herzblut schreibt.
– Khalil Gibran –
Herzlichen Glückwusch zum „Schriftsteller des Jahres 2017“.
Andreas Fleckenstein